E-Learning Didaktik – was Sie beim Erstellen digitaler Lerninhalte beachten sollten

Vermutlich wissen Sie längst, dass Sie mit E-Learning großartige Lernerfolge erzielen können. Voraussetzung ist aber, dass die Inhalte einem didaktischen Konzept folgen, das auf digitales Lernen ausgerichtet ist. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Prinzipien der E-Learning Didaktik.

E-Learning Didaktik: 5 Prinzipien für erfolgreiches digitales Lernen

Zunächst einmal möchten wir den Begriff der Didaktik erklären: Didaktik meint im Groben die „Wissenschaft und Lehre vom Lehren und Lernen“. Dies ist eine sehr breitgefächerte Definition und entsprechend vielseitig sind die didaktischen Theorien. Auch befinden sich diese Theorie und das Verständnis von konstruktivem Lernen in stetigem Wandel: Bis in die 70er wurde jedweder Unterricht vornehmlich aus der Perspektive der Lehrenden betrachtet. Heute weiß man jedoch, dass Frontalunterricht ohne aktive Beteiligung der Lernenden langfristig keinen Erfolg hat.

Deshalb wird heute viel eher aus der Aneignungsperspektive heraus unterrichtet als aus der Vermittlungsperspektive. Das heißt: Wenn wir Lerninhalte konzipieren, dann tun wir das aus Sicht der Lernenden.

Das ist umso wichtiger, wenn das Lernen völlig eigenständig ohne Lehrkraft abläuft. Bei den meisten Formaten digitaler Weiterbildungen ist das so. Darum spielt die Sicht der Lernenden eine zentrale Rolle in der E-Learning Didaktik.

Dabei lassen sich 5 Grundprinzipien ermitteln:

1. Akzeptanz und Motivation

Diese bilden die erste Phase jedes Lernprozesses. Nur wenn Lernende dem Lernen Akzeptanz entgegenbringen, können sie motiviert sein. Und nur wenn sie motiviert sind, kann das Lernen Erfolg erzielen.

2. Kompetenzorientierung

Die Kompetenzorientierung richtet sich danach, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernt werden sollen – und nicht danach, was in etwaigen Lehrbüchern vorgegeben wird. Das ist gerade im E-Learning-Kontext für Unternehmen wichtig, denn hier geht es darum, dass sich Mitarbeiter_innen konkrete Skills aneignen, die Sie im Arbeitsalltag anwenden können. Bei der E-Learning Didaktik spielt also der Output (was kann ich nach dem Lernen?) eine viel größere Rolle als der Input (welches theoretische Wissen wird mir beim Lernen vermittelt?).

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3. Orientierung an Lernenden

Welche Zielgruppe lernt mit dem E-Learning-Produkt? Was brauchen diese Menschen genau, um erfolgreich zu lernen? Und wie können Lerneinhalte an sie angepasst werden – und nicht umgekehrt? Diese Aspekte sind bei der Erstellung von E-Learning-Inhalten unbedingt zu beachten. Immerhin wird E-Learning oft individuell betrieben und braucht daher einen noch größeren Fokus auf Lernende als Präsenzseminare.

4. Aufgabenorientierung für tiefverankerte Fähigkeiten

Beim E-Learning ist es nicht sinnvoll, einzelne Skills zu vermitteln und diese ohne größeren Zusammenhang in Übungen zu verpacken. Viel besser ist es, Übungen zu bieten, die einzelne Fähigkeiten immer im Gesamtkontext eines Aufgabenbereichs betrachten. Teilaufgaben sollten immer einem größeren Lernziel untergeordnet sein. Zum Beispiel:

  • Übung: Funktion xy in Excel (nicht gut)
  • Übung: Funktion xy in Excel als Tool zur Kostenermittlung in der Make-or-Buy-Analyse (gut)

5. Autonomieförderung

E-Learning setzt einen hohen Grad an Eigeninitiative seitens der Lernenden voraus. Deshalb setzen hochwertige digitale Formate auf Autonomieförderung, zum Beispiel durch:

  • selbstentdeckendes Lernen
  • Wahl des Lernwegs
  • Selbstevaluation

Eins der wichtigsten Charakteristika des E-Learnings ist zeit- und ortsunabhängiges Lernen. Das ermöglicht Lernenden größtmögliche Flexibilität und Autonomie: Wer selbst entscheiden kann, wann und wo er lernen will, hat eine höhere Lernmotivation und lernt sowohl entspannter als auch erfolgreicher.

„Micro-Learning“ als wichtiger Bestandteil der E-Learning Didaktik

Ein großer Unterschied zwischen modernen E-Learning-Techniken und traditionellen Präsenzseminaren ist also die starke Orientierung auf die Lernenden selbst und deren Eigenständigkeit und Flexibilität beim Lernen.

„Micro-Learning“ ist im Grunde kein didaktisches Prinzip, sondern eine Art des Lernens. Dabei wird in kleinen „Häppchen“ gelernt, anstatt riesige Informationsberge auf einmal zu verarbeiten. E-Learning bietet hierfür den perfekten Rahmen, weil die Inhalte nicht an eine Präsenzveranstaltung gekoppelt sind. Die Menge an Lernstoff kann dabei in individuellen Einheiten dosiert werden. Damit richtet sich E-Learning an Lernende als Individuen, an deren Aufnahmefähigkeit und Lernpräferenzen, und erzielt so größtmögliche Lernerfolge.   

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Mit E-Learning Didaktik diverse Lerntypen fördern

Der hohe Individualisierungsgrad von E-Learning liegt aber nicht nur an der freien Einteilung der Lerneinheiten. Auch ein breitgefächertes Angebot an diversen Lerninhalten fördert einzelne Lernende – egal, um welchen Lerntyp es sich bei ihnen handelt. Dem kommt das multimediale Angebot in E-Learning-Produkten entgegen:

  • Audio wie Podcasts und ähnliche Formate sprechen auditive Lerntypen an und können auch „nebenbei“ konsumiert werden.
  • Videos als Königsdisziplin des E-Learnings richten sich an die visuelle Aufnahmefähigkeit. Diese ermöglicht es uns, Informationen bis zu 60.000 mal schneller aufzunehmen als beim Lesen von Texten[1].  
  • Lerntexte, gepaart mit Grafiken, helfen, Informationen tiefgehend zu begreifen und dabei optische Ankerpunkte zu haben.
  • Quizze und Spiele eignen sich für sämtliche Lerntypen, um die Motivation des Selbstlernens zu erhöhen und spielerisch und eigenständig Lernerfolge zu überprüfen.

Gerade in der Erwachsenenbildung, wo weniger Anleitung als vielmehr Freiraum beim Lernen gefragt ist, kann E-Learning deshalb punkten.

Didaktisch sinnvolle Inhalte für E-Learning entwickeln in 6 Steps

Wenn Sie selbst E-Learning-Inhalte erstellen wollen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich sind – also langfristig gewünschte Lernerfolge erzielen –, können Sie diesen 5 Schritten folgen:

1. Bedarfs- und Zielgruppenanalyse

Bevor Sie mit der Erstellung von E-Learning-Inhalten starten, sollten Sie sich Ihre Zielgruppe und deren Lernbedarf genau angucken:

  • Wer sind „Ihre“ Lernenden?
  • Welchen Wissensstand bringen sie mit?
  • Welches Wissen brauchen sie noch?
  • Welche Art des Lernens und welche Formate kommen Ihrer Zielgruppe entgegen?

2. Lernziele formulieren

Als nächstes sollten Sie konkrete Lernziele formulieren. Diese sollten so exakt wie möglich definiert sein, denn nur, wenn Sie Ihre Ziele kennen, können Sie diese auch erreichen:

  • Welchen neuen Bereich sollen Lernende mit dem E-Learning-Produkt kennenlernen?
  • Welches Wissen sollen sie daraus mitnehmen?
  • Und vor allem: Welche handfesten Kompetenzen sollen sie dadurch erwerben?

3. Konzept entwickeln

Auf der Basis der ersten beiden Schritte können Sie sich nun ein genaues Konzept überlegen:

  • Welche Formate will ich umsetzen (Erklärvideo,Podcast, Quiz?)?
  • Wie viele Lektionen soll mein E-Learning-Produkt haben?
  • Wie viel Raum nimmt welcher Teilbereich ein?
  • Wie viel Zeit braucht das Durcharbeiten jeder Lektion am Stück ungefähr?
  • Wie schaffe ich einen sinnvollen und ansprechenden Mix aus Wissensvermittlung und Übungen?
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Wichtig ist hierbei, dass die reine Aufnahme von Wissen und das selbstständige Anwenden des Gelernten in Übungen immer abwechselnd eingebunden werden, damit keine Langeweile entsteht.

4. Text und Design

Jedes E-Learning-Format beginnt mit Text. Starten Sie also zunächst mit den Drehbüchern, Lerntexten und Aufgabentexten, die Sie in Ihrem E-Learning-Produkt verwenden wollen. Achten Sie dabei auf:

  • kompakte, leicht verständliche Sätze
  • Beispiele und sprachliche Bilder
  • Vermeiden unnötiger Wörter und Informationen (Stichwort: Reduktion auf das Wesentliche)
  • einen einheitlichen Stil
  • konkrete Handlungsanweisungen in Übungen

Anschließend sollten Sie sich dem Design Ihres E-Learning-Produkts widmen. Hierbei ist es wichtig, dass Sie stets aus der Nutzerperspektive handeln: Schaffen Sie deshalb

  • einfache und intuitive Benutzeroberflächen
  • übersichtliche Designs mit wenigen Farben 
  • einheitliche Designs in Ihrem Unternehmenslook
  • eine ausreichend große, gut leserliche Schriftart

5. Technische Integration Ihrer E-Learning-Umgebung

Haben Sie alle Inhalte ausgearbeitet und in ansprechende Designs verpackt, geht es an die Integration: Wählen Sie eine Lernplattform, die für alle Lernenden verfügbar ist. Das kann ein Onlineportal oder ein Intranet sein. Hauptsache, das Aufrufen Ihres E-Learning-Angebots ist einfach möglich und das Konsumieren und Bearbeiten der Inhalte niedrigschwellig.

6. Kündigen Sie Ihr E-Learning Angebot an

Denken Sie an das Grundprinzip der Akzeptanz in der E-Learning Didaktik: Schaffen Sie Akzeptanz für Ihr Angebot, indem Sie Ihren Mitarbeiter_innen nicht nur davon erzählen, sondern auch die zahlreichen Vorteile Ihrer digitalen Weiterbildung betonen. Geben Sie Ihren Mitarbeiter_innen am besten einen ersten Eindruck von der Benutzeroberfläche und den Lerninhalten, zum Beispiel mittels Screenshots und Screencasts. Und ganz wichtig: Nutzen Sie das Feedback Ihrer Lernenden, um Ihr Angebot zu verbessern.

Mit uns größte Lernerfolge im E-Learning erzielen

Wir hoffen, Ihnen hat unser Leitfaden zur E-Learning Didaktik nützliche neue Infos gebracht. Möchten Sie Ihr E-Learning-Angebot mit kompetenter Unterstützung entwickeln oder haben Sie noch Fragen rund ums Thema E-Learning Didaktik? Dann wenden Sie sich an uns: Wir beraten Sie kostenlos, unverbindlich und transparent zu den Möglichkeiten für Ihre digitalen Weiterbildungen!  

DIAKONIE  – HR Erklärvideo – Flat Design

DHL Deutsche Post AG – Streetscooter

Ecolap – Personalhygiene Schulungsvideos

AUDI – E.Solution Whitboard ErkläVideo Produktion

TU Dresden – Erklärvideo zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit

VW WeDrive Volkswagen – Erklärvideo Legetechnik

Interaktives Erklärvideo

  • Macht Zuschauer zu Mitmachern
  • ca. 5 Minuten Lernzeit
  • Film mit bis zu 3 Interaktionen
  • Ab 6.000 € (zzgl. MwSt.)

Erlebnis-Lernwelt

  • Das Lernen wird dabei zu einer Entdeckungsreise
  • ca. 5 Minuten Lernzeit
  • Lernen im virtuellen Raum in Form eines 360°-Bildes oder 360°-Erklärfilms oder als Lernspiel
  • Preis auf Anfrage

Lernspiele – Gamification

  • Das Lernen wird zum Kinderspiel
  • 5 Minuten Lernzeit
  • Lernen im virtuellen Raum in Form eines 360°-Bildes oder 360°-Erklärfilms oder als Lernspiel
  • Preis auf Anfrage

WBT, Lernstrecken

  • Das interaktive und multimediale Lernerlebnis
  • 5 – 20 Minuten Lernzeit
  • Mix aus Video, Multimedia-Inhalten und bis zu 5 Interaktionen
  • Ab 7.000 € (zzgl. MwSt.)

[1] https://www.sumomag.at/informationswahrnehmung-bild-vs-text-auf-was-achtet-der-mediennutzer-von-heute-wirklich/

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